2004-07-13 13:48:12

Vatikan: Papst gibt Rußland Ikone zurück


Eine spektakuläre Geste des Papstes in Richtung Rußland: Johannes Paul II. gibt der russisch-orthodoxen Kirche eine in Rußland sehr verehrte Marien-Ikone zurück, die Ikone der Muttergottes von Kazan. Ende August, zum orthodoxen Fest des Heimgangs Mariens, soll eine Vatikan-Delegation die Malerei, die sich derzeit in den Privatgemächern des Papstes befindet, nach Rußland zurückbringen - wahrscheinlich in die Teilrepublik Tatarstan. Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls verriet, dass der Papst dem Moskauer Patriarchen Alexei II. schon vor Wochen mitgeteilt habe, er wolle die Ikone zurückgeben. Die Zeit sei nunmehr reif dafür, so Navarro-Valls. Bislang hatte Johannes Paul immer noch gehofft, die Marien-Ikone selbst bei einem Rußlandbesuch übergeben zu können - die Reisepläne sind aber immer wieder an russisch-orthodoxen Einwänden gescheitert. Jetzt hofft der Papst nach Angaben seines Sprechers, dass die römische Pilger-Etappe der Ikone ein gutes Vorzeichen für ein katholisch-orthodoxes Zusammenrücken sei. Die genaue Zusammensetzung der Vatikan-Delegation nach Rußland soll erst in ein paar Tagen bekanntgegeben werden; man kann davon ausgehen, dass Kardinal Walter Kasper vom päpstlichen Einheitsrat ihr angehören wird, vielleicht sogar Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano. Die "Muttergottes von Kazan" ist eine Ikone des 16. Jahrhunderts; sie gilt als wundertätig und hat eine bewegte Geschichte hinter sich: gestohlen, verschollen, wieder aufgetaucht, verkauft, dem Vatikan geschenkt. Nach mehr als hundert Jahren kehrt sie jetzt nach Kazan zurück.
(rv 11.07.04 sk)







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