Papst Johannes Paul II. hat sich äußerst zufrieden über die Visite des Ehrenoberhaupts
der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomäus I. von Konstantinopel in der vergangenen
Woche gezeigt. Beim Angelusgebet betonte er auf dem Petersplatz, er sei dankbar für
die Begegnungen und erinnerte an die Erklärung, die er gemeinsam mit Bartholomäus
unterzeichnete. Darin verständigten sich die beiden Kirchenoberhäupter nach einer
Krise der Beziehungen zwischen der katholischen und den orthodoxen Kirchen über die
Wiederaufnahme des theologischen Dialogs. Wörtlich sagte der Papst zwei Tage nach
dem Ende des fünftägigen Besuchs des Patriarchen:
inserto: Wir haben die positiven
Schritte, die bislang unternommen wurden, anerkannt, ohne die Hindernisse zu vergessen,
die noch bestehen. Dabei haben wir zugleich unseren Willen bekräftigt, den ökumenischen
Dialog zu intensivieren. Wir konnten gemeinsam über einige Probleme und Missverständnisse
sprechen, die in letzter Zeit aufgekommen sind, und dabei ein konkretes Beispiel dafür
gegeben, wie Christen zusammenarbeiten können und müssen, auch in Anwesenheit von
Spaltungen und Konflikten. Bei unserem Treffen ist außerdem das Bewusstsein deutlich
geworden, dass Katholiken und Orthodoxe gemeinsam aufgerufen sind, zusammenzuarbeiten,
damit der europäische Kontinent nicht seine christlichen Wurzeln vergisst. Nur so
kann Europa vollständig seine Rolle im Dialog zwischen den Kulturen und in der weltweiten
Förderung der Gerechtigkeit, der Solidarität und des Schutzes der Schöpfung ausfüllen.
Nach
dem Angelusgebet, zu dem dieses Mal auch mehr als 40 Sondermodelle von Ferrari auf
den Petersplatz fuhren, verabschiedete der Papst sich in die Ferien, die der frühere
passionierte Bergwanderer in diesem Jahr wieder einmal im Aostatal verbringt.