Der Freiburger Religionssoziologe Michael Ebertz fordert mehr Qualifizierung und Weiterbildung
von Ehrenamtlichen in der Kirche. Wenn die Bischöfe mehr auf eine Qualifizierung des
Ehrenamts achteten, ginge es der deutschen Kirche in ein paar Jahren schon viel besser,
so Ebertz gegenüber Radio Vatikan."Wir haben ja ein breites Spektrum von Handlungsfeldern
des Ehrenamts, wo auch ganz unterschiedliche Qualifikationen verlangt werden. Ich
denke z.B. an die vorbildliche Arbeit der Telefonseelsorge: Da haben wir ein innerkirchliches
Modell mit wenig Hauptamtlichen und Profis, einem großen Stab von Ehrenamtlichen -
aber nicht jeder, der ans Telefon will, darf dran, da ist eine hohe Hürde. Er muß
sich qualifizieren und muß sich begleiten lassen. Dieses Modell der Telefonseelsorge
ist das beste, was wir haben - das könnte man übertragen auf andere pastorale Felder,
wo häufig eine bestimmtetheologische oder fachliche Qualifikation leider keine
Rolle spielt! Und das kann ich nie so ganz verstehen: Wieso lassen wir Menschen, die
ein warmes Herz haben, einfach pastoral auf die Leute los und investieren nicht in
ihre Fortbildung, damit die Kommunikation der Frohen Botschaft einfach besser gelingt?
Denn sie steht in der modernen Gesellschaft komplexeren Anforderungen gegenüber -
das muß man einfach sehen. Man kann nicht einfach weitermachen wie bisher!" (rv
5.07.04 sk)