Der Schutz des Lebens könnte schwieriger werden in einer Gesellschaft, die sich ihrer
christlichen Wurzeln nicht mehr so sicher ist. Das meint der deutsche Ethik-Experte
Dietmar Mieth. Er erlebe zwar, dass in Bioethik-Ausschüssen auch viele nichtchristliche
Mitglieder ein tiefes Verständnis von Menschenwürde hätten. Aber, so Mieth gegenüber
Radio Vatikan, "die Zukunft ist (in dieser Hinsicht) nicht gesichert"."Es ist so
eine Art Doppelstrategie, vor der man als Vertreter der Kirche und Theologe steht.
Die eine Strategie ist, den Menschen ihre menschliche Einsicht in die Menschenwürde
zu bewahren und sie nicht abbrechen zu lassen - mit ihnen in ihrer Sprache zu reden.
Die andere Strategie ist natürlich die Evangelisierung, also: die Gotteserfahrung
präsenter zu machen unter den Menschen." (rv 5.7.04 sk)