Der Vatikan begrüßt den Machtwechsel im Irak. Das Land könne "nur von seinem eigenen
Volk regiert und verstanden werden". Das sagte "Außenminister" Erzbischof Giovanni
Lajolo jetzt der US-Nachrichtenagentur CNS. Der Erfolg der irakischen Übergangsregierung
werde jetzt wesentlich davon abhängen, ob sie den Terrorismus besiegen und eine Grundversorgung
im Land aufbauen kann: Strom, Wasser, Krankenhäuser, Schulen. Es stehe eine Menge
auf dem Spiel - da gehe es, so der Erzbischof, "um die Entwicklung von Demokratie
in der ganzen Region". Der Mann des Papstes fürs Äußere widersprach Einschätzungen,
die neue Machtübergabe im Irak sei doch nur formal und unvollständig. Gerade die formale
Übergabe sei sehr wichtig. Hoffentlich bringe sie jetzt die Staatenwelt dazu, dem
Irak beim Wiederaufbau zu helfen. Das gelte auch für Staaten, die ursprünglich gegen
den Irak-Krieg waren. Dazu müsse die Übergangs-Regierung aber auch bald die vollständige
Souveränität des Landes gewinnen. Erzbischof Lajolo wörtlich: Dem Irak steht "ein
langer, komplexer und hindernisreicher Weg" bevor. Zu seinem Gelingen brauche auch
die UNO eine Rolle. Die Christen im Irak wollten keine Privilegien, sondern einfach
ihren legitimen Platz in der Gesellschaft. Der Vatikan helfe gern beim Wiederaufbau
an Euphrat und Tigris - und zwar mit guten Ratschlägen und über katholische Hilfsorganisationen
wie die Caritas. (cns 29.06.04 sk)