Simbabwe: Erzbischof wirft Regierung erneut Lügen vor
In seinem Land werden nach den Einschätzung von Erzbischof Pius Ncube viele Menschen
"wegen Lügen der Regierung" verhungern. Bei zahlreichen Besuchen in den vergangenen
Wochen habe er erlebt, dass die Bevölkerung bis spätestens Ende August nichts mehr
zu essen haben werde, sagte er am Wochenende bei einem Gottesdienst in der zweitgrößten
Stadt des Landes. Zum Antifoltertag der Vereinten Nationen wiederholte er seinen Vorwurf,
dass in dem südafrikanischen Land viele Menschen gefoltert worden seien. Hintergrund
der Äußerung Ncubes ist die Ankündigung von Staatspräsident Robert Mugabe, man werde
trotz der umstrittenen Landreformen demnächst eine reiche Ernte einfahren. Dem
hatte in der vergangenen Woche auch das unabhängige Nothilfe-Komitee ZimVAC widersprochen.
Nach dessen Angaben werden in Simbabwe im kommenden Jahr 2,3 Millionen Menschen in
ländlichen Regionen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein. Dazu komme mindestens
dieselbe Menge bedürftiger Bewohner in städtischen Regionen.