2004-06-25 10:41:30

Vatikan: EU-Beitritt der Türkei kein Problem der Religion


Nach der Osterweiterung und der Einigung auf eine gemeinsame Verfassung steht der Europäischen Union nun eine neue Debatte bevor: Wo sollen ihre Grenzen liegen? Bis jetzt hat sich der Vatikan noch nicht zu einem möglichen EU-Beitritt der Türkei geäußert. Wird er auch nicht, sagt Erzbischof Michael Fitzgerald, der Vorsitzende des Päpstlichen Rats für den Interreligiösen Dialog. Denn dies sei eine politische und keine religiöse Frage:„Ich glaube nicht, dass der Hl. Stuhl sich als solcher bisher überhaupt dazu geäußert hat. Er überlässt es den Verhandlungen zwischen den Ländern der jetzt mittlerweile erweiterten EU und den Ländern, die um einen Beitritt gebeten haben. Und ich denke, sie müssen sehen, ob die Bedingungen für einen solchen Beitritt erfüllt sind. Und ich glaube nicht, dass die Religion dort mit hineinspielen sollte.“
An die Beitrittskandidaten werden bestimmte politische Kriterien als Messlatte angelegt, nach denen die Politiker dann entscheiden müssten. Erzbischof Fitzgerald:
„Ich denke, dass die Türkei sich hart prüfen muss, weil die EU Bedingungen setzt für einen solchen Beitritt, Bedingungen, die nicht nur wirtschaftlicher, sondern ebenso sozialer Art sind und die Beachtung der Menschenrechte beinhalten. Aber noch einmal: Ich glaube, es ist unabhängig von der Religion.“







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