Bis gestern haben die Schweizer Bischöfe getagt. Auf der Versammlung in der Bendiktiner-Abtei
Einsiedeln blickten die Oberhirten noch einmal ausführlich auf den Besuch des Papstes
beim Schweizer Jugendtreffen zurück. Ihre Bilanz: Ein überwältiges Ereignis - wie
"ein Wind des Heiligen Geistes, der über die Schweiz gefegt ist", so der scheidende
Nuntius Per Giacomo de Nicolo wörtlich. Weiterer Tagungspunkt: der Umgang mit liturgischen
Missbräuchen. Dazu Agnell Rickenmann, Generalsekretär der Schweizer Bischofskonferenz:"Die
Bischöfe haben ganz nüchtern festgestellt, dass es solche Missbräuche auch bei uns
in der Schweiz gibt und dass wir vor allem jene Missbräuche, die schweriwegender Natur
sind, beispielweise Interzelebration, Interkommunion oder Mitwirkung von Laienin Teilen
des Hochgebetes, dass die Bischöfe also in Zukunft solche Missbräuche auf keinen Fall
mehr dulden werden." Zu diesem Zweck will die Bischofskonferenz künftig eine
eigene Kommission einrichten. Bedauern herrschte bei den Bischöfen über die Entscheidung
des Ständerates, eine Gesetzesvorlage zur registrierten Partnerschaft gleichgeschlechtlicher
Paare anzunehmen: "Die Bischofskonferenz hat zwar darauf aufmerksam gemacht,
dass es nicht angeht, dass Menschen diskriminiert werden. Es braucht dazu aber NICHT
eine Art registrierte Partnerschaft mit weitgehend eheähnlichen Bestimmungen. Sondern
es genügt da eigentlich eine Abmachung vor einem Notar, eine Notifikation, um allenfalls
erbrechtliche und andere Diskriminierung zu beheben. Und ich denke, dass die Bischöfe
auch in Zukunft sehr klar sagen werden, dass eine solche registrierte Partnerschaft
für sie unakzeptabel ist."