Die Religionsfreiheit ist heutzutage nicht nur in islamischen Ländern gefährdet. Zu
diesem Schluß kommt ein neuer Bericht von "Kirche in Not", der heute in Rom vorgestellt
wurde. Vor allem in kommunistischen Ländern ist die Religionsfreiheit 2003 weiter
eingeschränkt worden, so der Bericht. In Laos etwa sei die Regierung offen auf eine
"Vernichtung der Christen" aus. Schlechte Noten gibt der Bericht auch Vietnam, Myanmar
(oder Birma) und Nordkorea. Kuba habe die Mitglieder einer Gebetsgruppe verhaften
lassen, moniert "Kirche in Not". Einige frühere Sowjet-Republiken hielten gleichfalls
immer weniger von Religionsfreiheit. Etwas verbessert habe sich die Lage der Religionsfreiheit
dagegen in islamischen Ländern. Sogar in Saudi-Arabien würden Christen- und Judentum
derzeit seltener öffentlich angegriffen. In Pakistan bleibe es bei der Diskriminierung
von Christen, in mehreren islamischen Ländern - Marokko, Ägypten, Türkei, Kuweit -
sei es für Christen hingegen besser geworden. Ein Blick auf Europa: Da sitzt u.a.
Italien auf dem Arme-Sünder-Bänkchen, weil es kein neues Gesetz zur Religionsfreiheit
verabschiedet hat. Griechenland wird wegen restriktiver Gesetzgebung kritisiert. Ansonsten
klagt der Bericht viele Staaten in Osteuropa an - darunter Russland, wo es aber zu
leichten Verbesserungen gekommen sei, und die Tschechische Republik. Fazit: Leichte
Verbesserungen unterm Strich in Sachen Religionsfreiheit, aber immer noch genug Grund
zur Sorge. Stefan Kempis, Radio Vatikan. (ansa 25.06.04 sk)