2004-06-12 13:03:30

Vatikan: Tauran zu Europa


342 Millionen Bürger in 25 Staaten sind dazu aufgerufen, an diesem Wochenende ein neues EU-Parlament zu wählen. Durch den Beitritt von zehn weiteren Staaten in die Union zum 1. Mai bekommt die Abstimmung ein noch größeres Gewicht: Noch nie hat es ein dementsprechendes Gremium in Europa gegeben. Kardinal Jean Louis Tauran, der ehemalige „Außenminister“ des Vatikan sieht in der größeren Union eine beachtliche Chance für Europa:

Tauran 1
„Es ist eine Rückkehr dieser Länder, die aus dem Kontinent ausgeschlossen waren, für viele Jahre an den Rand gedrängt. Mir gefällt der Ausdruck „Erweiterung“ nicht besonders, es ist eben vielmehr eine Rückkehr. Und das wird auch eine Art von Austausch von Gaben sein, denn diese Länder werden ihre historischen und kulturellen Reichtümer mitbringen. Es handelt sich also um eine sehr positive Seite der Geschichte Europas.“
Besonders – und das unterstreicht der ehemalige vatikanische Chefdiplomat deutlich – gehe es dabei um die Frage der christlichen Wurzeln Europas. Was das Parlament angeht, wird natürlich durch die größere Anzahl von stimmberechtigten Ländern auch die Konsensfindung nicht unbedingt leichter werden. Es wollen eben immer mehr ihre Anliegen durchbringen. Aber echte Schwierigkeiten sieht Kardinal Tauran nicht:
Tauran 2
„Das ist ein technisches Problem. Zu fünfundzwanzigst zu entscheiden, das ist sicherlich eine sehr komplexe Angelegenheit. Ich denke, man muss hier Formeln finden, die es erlauben, dass sich ein jeder als Partner im vollen Wortsinn fühlt. Diese Formeln müssen aber zugleich realistisch sein.“







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