Die Leitung der Weltkirche ist sehr besorgt über die Lage in Haiti. Das sagte gestern
der vatikanische Kardinal-Staatssekretär, Angelo Sodano, am Rand einer Konferenz in
Rom. Der Vatikan wünsche sich in solchen und anderen Fällen eine aktivere Rolle der
UNO, so der Kardinal weiter. Er sei sich zwar klar darüber, dass die UNO nur so stark
sei wie ihre 191 Mitgliedstaaten. Aber im Nahen Osten oder in Afrika werde ihr Einsatz
dringend gebraucht. Der vatikanische Regierungschef nannte als Beispiele Uganda, wo
im Norden des Landes eine Rebellenarmee Massaker verübt, und den Kongo, dessen Bischöfe
die UNO um Hilfe gerufen haben. Derweil ist die politische Lage in Haiti derzeit
unübersichtlich. Präsident Jean-Bertrand Aristide will die Macht nicht abgeben, Rebellen
drohen die Hauptstadt zu stürmen, hektisch laufen internationale Friedensbemühungen.
Die UNO drängt Haitis Nachbarländer, vor allem die USA, Flüchtlinge aus Haiti nicht
abzuweisen. (sk ansa 27.2.)