Papst Johannes Paul II. hat die Kirche in Frankreich davor gewarnt, sich aus der Öffentlichkeit
verdrängen zu lassen. Auch in einem so genannten laizistischen Staat habe die Kirche
ein Recht auf sichtbare Präsenz. Wer die Kirche oder andere religiöse Gruppen unter
Verweis auf die Laizität zum Rückzug ins Private zwinge, verstoße gegen das Prinzip
der Freiheit. Der Papst spielte damit heute vor französischen Bischöfen auf das neueste
französische Gesetz gegen religiöse Symbole an. Johannes Paul wörtlich: "Jeder Anhänger
einer Religion hat das Recht auf Respekt seiner Überzeugungen und Praktiken, solange
er nicht die Sicherheit oder Legitimität des Staates in Frage stellt." Außerdem sagte
der Papst den Bischöfen: "Ich freue mich über eure Aufmerksamkeit für alle Fragen,
die Europa betreffen. Es ist wichtig, dass die Christen in der französischen, aber
auch in den anderen europäischen Gesellschaften, in ihrer Eigenheit anerkannt werden.
Sonst können sie nicht weiter zum Bau der Gesellschaft beitragen." Ebenfalls beim
Papst war heute der neue bosnische Botschafter beim Vatikan. Johannes Paul ermutigte
Bosnien, seinen Friedensprozeß fortzusetzen, und sprach sich für einen Anschluß Bosniens
an die anderen Staaten Europas "so bald wie möglich" aus. (sk rv 27.2.)