Die Bischöfe der Demokratischen Republik Kongo rufen um Hilfe für ihr Land. In einem
Memorandum an UNO-Generalsekretär Kofi Annan fordern sie eine große internationale
Konferenz. Dabei solle die UNO die Staaten aus der afrikanischen Region der Großen
Seen zu einem gegenseitigen Nichtangriffspakt drängen und dadurch die Luft aus den
Konflikten rund um den Kongo herauslassen. "In fünf Jahren kriegerischer Auseinandersetzungen
sind hier so viele Menschen gestorben wie noch nie in ganz Afrika seit der Epoche
der Sklaverei. Die systematische Ausplünderung der Reichtümer des Kongo ist gut organisiert;
die Angreiferländer werden von ausländischen Mächten instrumentalisiert; die Autorität
der Institutionen, der Kirche und der traditionellen Macht wird systematisch unterhöhlt,
damit das Volk jeden Haltepunkt verliert. Der Schlag, der gegen den Kongo gerichtet
ist, trifft alle Völker Afrikas, ja die ganze Menschheit. Die Bischöfe des Kongo fordern
eine schriftliche Erklärung aller am Krieg Beteiligten, dass sie die Kämpfe einstellen,
und Sanktionen gegen alle, die sich daran dann nicht halten. Wir fordern eine Wirtschaftskonferenz
unter UNO-Schirm, die der kriminellen Ausbeutung unserer wirtschaftlichen Ressourcen
ein Ende macht. Der Sicherheitsrat sollte außerdem den Waffenhandel eindämmen. Wir
wünschen uns die Gründung eines internationalen Solidaritätsfonds für einen Wiederaufbau
des Kongo und massive UNO-Unterstützung für die nationale Wahrheitskommission. Die
Bischöfe des Kongo."