Deutschland: Ratifikation verzögert - PDS beantragt Anhörung über Brandenburger Konkordat
Am 12. Januar war er nach neun Jahren Verhandlungen in Potsdam feierlich unterzeichnet
worden: der Staatsvertrag zwischen dem deutschen Bundesland Brandenburg und dem Heiligen
Stuhl. Damals erwartete man, dass das Konkordat im März vom Landesparlament verabschiedet
werden und damit in Kraft treten könnte. Das sieht nun erst einmal nicht so aus: Die
PDS-Fraktion im brandenburgischen Landtag hat eine Anhörung von Experten zum Thema
beantragt und damit die Verabschiedung um mindestens einen Monat verzögert. Der Parlamentarische
Geschäftsführer der PDS-Landtagsfraktion, Heinz Vietze, sagt, dass dieser Antrag keine
Verzögerungstaktik durch seine Partei sei. Es gehe vielmehr darum zu informieren:
PDS-Mann
3 - 0:15 „Das Problem besteht darin, wir machen nicht diese Anhörung, weil uns
etwas stört, sondern wir machen das, weil wir glauben, dass Informationen über eine
solche wichtige Entscheidung, die die Regierung getroffen hat und das Parlament trifft,
die Öffentlichkeit erhalten soll.“
Das Brandenburger Konkordat ist eine besondere
Sache – nur etwa drei Prozent der Einwohner dieses Landes gehören zur katholischen
Kirche. Heiße Eisen wie das Schulfach Lebenskunde – Ethik – Religion werden behandelt.
Einige Elemente des Vertrages seien auch historisch begründet – und da müsste man
einfach verstehen, was dahinter steckt, meint Heinz Vietze. Von einer Ablehnung des
Konkordates durch die PDS scheint aber keine Rede zu sein, auch trotz dieser Anhörung:
PDS-Mann
4 – 0:19 „Das trägt dann sicherlich dazu bei, dass auch das Parlament eine klügere
Entscheidung trifft, nämlich: Wir werden dann zustimmen oder man verzichtet am Ende
sogar auf eine Ablehnung und enthält sich der Stimme, weil man akzeptiert, dass das
eine notwendige, richtige Entscheidung ist – das ist das Anliegen, und die Öffentlichkeit
ist sachlich informiert.“