Über zweihundert Todesopfer hat der jüngste Angriff der so genannten "Widerstandsarmee
des Herrn" in Norduganda gekostet. Der Überfall auf ein Flüchtlingslager nahe der
Stadt Lira war nur die letzte in einer ganzen Reihe von Gräueltaten, durch die die
sektenähnliche Rebellengruppe ganz Norduganda in Angst und Schrecken versetzt. Der
Leiter des Missionsnachrichtendienstes misna, Pater Giulio Albanese, ist gerade von
einer Reise aus der Region zurückgekehrt; er sagt: "Die Religionsführer und Missionare
in Norduganda versuchen schon seit Jahren, die internationale Gemeinschaft für dieses
Problem zu interessieren. Die Region bräuchte Friedenstruppen, vor allem um die völlig
wehrlose Zivilbevölkerung zu schützen. Schlimm ist allerdings auch das Desinteresse
der internationalen Presse. Dabei geht das, was in Afrika passiert, alle an. Wenigstens
gibt es noch mutige Missionarinnen und Missionare, auch Laien und Freiwillige an der
Seite dieser Menschen, die wirklich von allen vergessen sind." Derweil hat die
Deutsche Welthungerhilfe gefordert, die Rebellengruppe aus Norduganda vor dem Internationalen
Strafgerichtshof anzuklagen. Rachefeldzüge, wie sie die ugandische Armee plane, seien
hingegen kein geeignetes Mittel.Das katholische Hilfswerk missio hofft auf die Friedensarbeit
der katholischen und anglikanischen Bischöfe in Norduganda. Sie könnten die Kriegsgegner
vielleicht an den Verhandlungstisch zurückbringen. (sk rv 24.2.)