2004-02-19 11:28:24

Iran: Bischof zu Unglück, Wahlen


Auch der Papst kondoliert zum Zugunglück im Iran. In einem Telegramm von gestern verspricht er sein Gebet für die Opfer. Mit dem verheerenden Zugunglück wird der Iran nur kurz nach dem Erdbeben von Bam erneut von einer Katastrophe heimgesucht. Auch politisch ist die Lage angespannt: Nur einen Tag vor den Wahlen hat das Mullah-Regime zwei kritische Zeitungen verboten. Der Vizepräsident der Bischofskonferenz von England und Wales, Erzbischof Patrick Kelly aus Liverpool, besucht gerade den Iran – vor allem die kleine christliche Minderheit dort. Er sagt: „Dieses schreckliche Zugunglück und die Verwüstungen, die ich im erdbeben-zerstörten Bam gesehen habe, erinnern mich sehr an unseren eigenen, an den Nordirland-Konflikt. In einer solchen Zeit der Katastrophen braucht ein Land einen normalen politischen Diskurs – Platz für eine politische Debatte, bei der es vor allem um die Bedürfnisse der Armen geht. Keine Ideologie sollte sich jemals in die Entscheidungen mengen, die die Probleme der Menschen betreffen!“
Ganz ohne Ideologie wird es aber nicht abgehen bei den Wahlen, die für morgen angesetzt sind. Der Erzbischof zur Stimmung vor dem Urnengang: „Wir haben ein paar Wahlplakate in den Straßen gesehen, und wir merken bei Gesprächen – auch wenn nicht viele von den Wahlen sprechen -, dass es in der Bevölkerung noch große Verwirrung gibt. Viele wissen gar nicht, wen und wie sie wählen sollen oder dürfen. Wenn ich die Stimmung mit einer Vorwahlzeit bei uns in Europa vergleiche – bei uns herrscht doch dann ein gewisses Fieber, eine gewisse Aufregung. Davon hab ich hier nichts gespürt....“
(sk rv 19.2.)







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