2004-02-19 11:53:32

Deutschland: Zulehner zu Kirchenreformen


Auf «beunruhigend hilflose Weise» reagiert die katholische Kirche in Deutschland nach Ansicht des Wiener Pastoraltheologen Paul Zulehner auf die aktuellen Herausforderungen. Sich angesichts von Priestermangel und Finanznöten auf eine «Kernidentität» zu beschränken, sei zwar «betriebswirtschaftlich intelligent, zugleich aber pastoral verheerend», schreibt Zulehner in einem Beitrag für die Zeitschrift «Herder Korrespondenz». Die Zahl der Seelsorgeeinheiten werde der Zahl der für die Pfarrseelsorge verfügbaren Priester angeglichen, was zu seelsorglichen «Megaräumen» führe, so der Theologe. In den pastoralen Großräumen verliere Seelsorge ihre Nähe zu den «Lebensgeschichten», werde aber zugleich immer mehr
betriebsförmig. «Die derzeitige Entwicklung führt zu einer schleichenden Reklerikalisierung des Kirchenbetriebs», schreibt Zulehner. Der Priestermangel sollte nicht vom Klerus, sondern von den Gemeinden her angegangen werden.
Zu den Finanzproblemen der Diözesen schreibt er, Hauptziel der Bistümer sei, «den Kirchenbetrieb auf jene Größe zurückzufahren, der wieder ohne schlaflose Nächte von Finanzkammerdirektoren finanzierbar ist». Saniert und damit stabilisiert werde das «untergehende Kirchensystem».
(sk kathpress 19.2.)







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