In Israel sind die Gräben tief zwischen Israelis und Palästinensern, aber auch innerhalb
der Israelis oder der Palästinenser. Dagegen wollte ein israelischer Jude namens Jehuda
Staller etwas tun: und gründete, kurz nach dem 11. September 2001, einen Verein namens
"Interfaith Encounter", Interreligiöse Begegnung. Klingt gar nicht so neu und besonders,
ist es aber: zu den Treffen und Kongressen kommen Tausende von Menschen. Staller hat
dafür eine ganz einfache Erklärung: "Wir sind nämlich, anders als viele andere
Gruppen, völlig unpolitisch. Wir halten uns damit aus einem Diskurs heraus, der die
Leute sehr verletzt und entzweit. Das interreligiöse Gespräch dagegen geht tiefer
und spricht auch viele an, die gar nicht religiös sind. Es zeigt den Menschen, dass
es zwischen den Religionen auch viele Gemeinsamkeiten gibt und dass es gut tut, über
Religion zu sprechen. Irgendwie ist es im Religiösen einfacher als beim Thema Politik,
die Unterschiede zu anderen zu akzeptieren. Dabei haben wir immer wieder Gesprächsteilnehmer
aus ganz verschiedenen religiösen Richtungen... und aus fast allen Teilen des politischen
Spektrums." (sk sic 18.2.)