Vatikan: Papst bekommt Ehrendoktorwürde von Oppeln

Für die Suche nach der Wahrheit und wider einen ideologischen Laizismus – Papst Johannes Paul II. hat die europäischen Universitäten aufgefordert, ihre christlichen Grundlagen nicht zu verleugnen. Das sagte er heute bei der Überreichung der Ehrendoktorwürde der Universität Oppeln im Vatikan. Dabei unterstrich er die besondere Chance der Universitäten bei der Vermittlung von Werten und bei der Überwindung von Feindschaft und Spaltung.
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In der Universität haben hier die humanistischen Wissenschaften eine besondere Aufgabe. Sie können helfen, die Erinnerung an vergangene Fehler und Schuld wach zu halten. Gleichzeitig muss diese Erinnerung uns dazu führen, um Vergebung zu bitten und Vergebung zu gewähren, und die Herzen für die Wahrheit, das Gute und das Schöne zu öffnen.
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Heute wird viel von den christlichen Wurzeln Europas gesprochen. Sichtbare Zeichen dieses Erbes sind die Kathedralen, die Kunstwerke, die Musik und die Literatur. Aber sie sind in gewisser Weise stumme Zeugen. Die Universitäten dagegen können mit lauter Stimme und in einer zeitgemäßen, für alle verständlichen Sprache sprechen.
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Diese Stimme wird zwar oft nicht verstanden, da viele Menschen von der Ideologie des Laizismus auf unserem Kontinent betäubt sind. Das entbindet jedoch die der Wahrheit verpflichteten Wissenschaftler nicht von der soliden Erforschung der Weisheiten, die auf dem Nährboden des Christentums gewachsen sind.
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Überreicht wurde die Ehrendoktorwürde von einer Delegation der Universität Oppeln unter der Leitung des Ortsbischofs Alfons Nossol. Gegenüber Radio Vatikan erklärte der Erzbischof, dass der Papst den Titel für seine Bemühungen um die Errichtung der theologischen Fakultät von Oppeln zugedacht bekam. Genau 10 Jahre ist es her, dass in der schlesischen Stadt erstmals wieder Theologie in Polen studiert werden konnte. Der Johannes Paul habe damals die schnelle Einrichtung der Fakultät durch eine Sondergenehmigung möglich gemacht. Nossol berichtet, der Papst habe die Auszeichnung „voller Freude“ entgegengenommen: „Er fühlt sich nämlich als Mitbegründer der Universität von Oppeln und sieht, dass sie Früchte bringt. Sie trägt dazu bei, dass spezifisch Schlesische an Kraft und einer gewissen Wucht gewinnt. Es wird ausgebaut, erweitert und vertieft. Dieses Spezifische besteht im „denkenden Herzen“ und im „liebenden Verstand“. Dabei entsteht eine ganzheitliche und umfassende Sicht mit einer besonderen geistigen Tiefe.“