Papst Johannes Paul II. hat die volle Integration der Völker Osteuropas und ihres
christlichen Erbes in den europäischen Einigungsprozess gefordert. Die Evangelisierung
im Osten habe dazu beigetragen, dass das christliche Europa mit beiden Lungenflügeln
atmen könne, dem östlichen und dem westlichen, sagte er heute beim Angelusgebet. Einen
Tag, bevor der Präsident des Päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Walter Kasper, zu
einem Besuch der katholischen und der orthodoxen Kirche nach Moskau reist, betonte
der Papst hinsichtlich der slawischen Länder: "Es handelt sich um Nationen mit einem
spezifischen kulturellen und spirituellen Reichtum: Das Christentum hat dort im Respekt
vor ihren besonderen Eigenheiten eine außerordentliche Kraft des Zusammenhalts ausgeübt.
Die Begegnung zwischen dem Evangelium und den Kulturen hat dafür gesorgt, dass Europa
zum Laboratorium wurde, wo im Lauf der Jahrhunderte bedeutende und dauerhafte Werte
entstanden und gefestigt wurden."