2004-02-17 13:07:28

Deutschland: erneut Diskussion um Abendmahlsgemeinschaft


Wieder sorgt die Frage einer eucharistischen Gastfreundschaft für hitzige Debatten in Deutschland. In einem Artikel in der „Tagespost“ hat der emeritierte Münchner Dogmatiker und Kardinal Leo Scheffczyk den Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, heftig angegriffen. Nun warfen ihrerseits Tübinger Theologieprofessoren dem Kardinal vor, hinter das II. Vatikanische Konzil zurückzugehen.
Nach den heftigen Debatten um die „Abendmahlsgemeinschaft“ auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin hatten Hunderte von Priester zunächst im Bistum Rottenburg-Stuttgart und ebenso im Erzbistum Köln offene Briefe an ihre Bischöfe geschickt und den Wunsch nach einer generellen offenen Kommunion geäußert.
In seiner Antwort an die Priester betonte Bischof Fürst, er teile „das Anliegen, die ökumenischen Türen weiter offen zu halten“. In der Bischofskonferenz habe er angeregt, konfessionsverschiedenen Ehepaaren den Kommunionempfang in bestimmten Fällen zu ermöglichen, wenn sie den Glauben an die personale Gegenwart Jesu Christi in den eucharistischen Gaben teilen. Fürst berief sich dafür auf ein Wort des Papstes aus seiner Eucharistie-Enzyklika, der einen Kommunionempfang bei einem „schwerwiegenden geistlichen Bedürfnis“ zulasse. Scheffczyk kritisiert nun, dass diese pastorale Ausnahme nun zur Regel gemacht werden soll, wie sie bereits in dem Bistum praktiziert werde. Damit werde einem „vagen Mischglauben“ das Wort geredet. Den Vergleich einer konfessionsverbindenden Ehe mit einer Hauskirche nennt der Kardinal „einen sprachlicher Gag“ mit „zu geringem theologischen Tiefgang“.
Vor wenigen Tagen hat übrigens der Kölner Kardinal Joachim Meisner auf einen ähnlichen offenen Brief hin den Wunsch nach einer Eucharistiegemeinschaft scharf zurückgewiesen. Erst müsse der ökumenische Dialog die trennenden Unterschiede in aller Wahrhaftigkeit ausräumen.







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