2004-02-13 11:26:02

Äthiopien: Bischof gegen weibliche Genitalverstümmelung


In bestimmten Ländern und Kulturkreisen werden Mädchen einem grausamen Ritual unterworfen: „Beschneidung“ lautet der VERHARMLOSENDE Name für die Tortur, „Genitalverstümmelung“ der angemessene. Es handelt sich um die Entfernung der äußeren und inneren Schamlippen, bei der radikalsten Form auch der Klitoris. Die Operation wird meist unter einfachsten Bedingungen, mit rostigen Rasierklingen, und ohne Betäubung durchgeführt. Ungefähr jedes zehnte Mädchen soll daran sterben. Die Überlebenden leiden ihr Leben lang an den Folgen. Die katholische Kirche verurteilt von jeher die Genitalverstümmelung, kurz: FGM. In Ländern wie Äthiopien, wo – Schätzungen zufolge - 90 Prozent der Frauen verstümmelt sind, kümmern sich kirchliche Gesundheitszentren um die Betroffenen. Der katholische Bischof von Nekemte in Äthiopien, Leonardus Dobbelaar: " Viele Schwestern in Gesundheitszentren haben die Frauen gesehen, wie sie verstümmelt sind, und welche Probleme sie beim Gebären haben. Ab da hat man angefangen, die Stimme gegen diese Praxis zu erheben, zu sagen, dass das keine gute Sache ist für die Frauen – und für ihre Kinder auch nicht."

In Äthiopien sind nur 1 bis 2 Prozent der Bevölkerung katholisch. Dennoch hat die Kirche einen hohen Stellenwert – nämlich bei Bildung und Gesundheitswesen. Seit jeher betreibt sie hier Schulen und Krankenhäuser. So ist es kein Zufall, sagt Bischof Dobbelaar, dass es in christlich geprägten Landstrichen erheblich weniger Fälle von Genitalverstümmelung gibt - weil der Bildungsgrad höher ist.

"Die christliche Kirche akzeptiert Genitalverstümmelung nicht und die Idee, eine Frau muss gehorsam sein und unter dem Mann stehen und so weiter, dass dies nicht lang akzeptiert ist bei der Kirche und die Kirche auch darüber spricht in Pastoralprogrammen und in Programmen für Frauen und Kinder."







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