Kein Prozess gegen Kardinal Meisner: Die Staatsanwaltschaft Köln hat das gegen den
Kölner Erzbischof eingeleitete Ermittlungsverfahren eingestellt. Das teilte das Erzbistum
heute mit. Dem Kardinal nach einem Vortrag im vergangenen Oktober in Budapest von
mehreren Personen angezeigt worden, weil er dabei Menschen mit homosexuellen Neigungen
beleidigt habe. Die Staatsanwaltschaft fand in den Worten Meisners jedoch weder einen
Verstoß gegen das Verbot der Volksverhetzung noch gegen das der Beleidigung. Der Erzbischof
habe allgemein über Homosexualität aus Sicht der katholischen Moral gesprochen, nicht
über homosexuelle Menschen. Seine Äußerungen hätten sich deshalb nicht gegen eine
bestimmte Gruppe und auch nicht gegen eine einzelne Person gerichtet. Die Rede des
Kardinals sei vom Grundrecht auf freie Meinungsäußerung gedeckt, so die Staatsanwaltschaft.