Gegen die Verabschiedung eines neuen Scheidungsgesetzes durch den chilenischen Senat
hat die katholische Kirche heftig protestiert. Jetzt werde die Kirche versuchen, «ihre
Stimme» im Abgeordnetenhaus zu Gehör zu bringen, sagte ein Sprecher der Erzdiözese
Santiago de Chile. Nach wochenlangen Debatten hatten sich die liberalen Kräfte im
Senat durchgesetzt und Bestimmungen verabschiedet, nach denen eine Ehe bei gegenseitigem
Einverständnis nach einem Jahr und ansonsten nach drei Jahren aufgelöst werden kann.
Da der Gesetzentwurf, um den seit sieben Jahren im Kongress gerungen wird, schon mehrmals
im Abgeordnetenhaus und im Senat diskutiert wurde, gehen Beobachter davon aus, dass
das Gesetz jetzt durchkommt. Chile ist weltweit das einzige demokratische Land, das
kein Scheidungsgesetz hat. (sk kna 25.1.)