2003-12-03 15:41:07

Treffen von Friedensnobelpreisträgern auf dem Kapitol in Rom


Zum vierten Mal haben sich in den letzten Tagen Friedensnobelpreisträger auf dem Kapitol getroffen. Es ist ein exklusiver Kreis, den Michail Gorbatschow, umtriebiger Ex-Sowjetchef, da zusammengebracht hat. Vom römischen Elfenbeinturm aus ringen Friedensnobelpreisträger um Antworten auf die großen Fragen der Zeit – Club of Rome mal anders. "Wir sind hier, um eine durchdachte Antwort auf den Terrorismus zu geben, sagt Gorbatschow. Einfache Lösungen für dieses Problem gibt es nicht – das beweist doch die Lage im Irak. Wir brauchen eine multilaterale Antwort auf dieses Phänomen – nur mit der Faust auf den Tisch zu schlagen, reicht nicht."
Das Problem: Die meisten der Anwesenden haben den Nobelpreis, weil sie mit der Faust auf den Tisch schlagen können – aber nicht unbedingt, weil sie durchdachte Konzepte für die Probleme der Welt haben. Das römische Nobeltreffen, ein Gipfel des Unverbindlichen? Der Dalai Lama spricht da über Religion, Shimon Peres über Friedensprozesse, Lech Walesa über Solidarität – einig sind sich alle, im Großen und Ganzen. Immerhin – in einer Zeit, wo Politik wie Pragmatismus buchstabiert wird, mahnt hier eine hochkarätige Runde zum Gegenteil. "Sagen wir`s doch offen, meint Gorbatschow. Im Irak sind die Leute froh, weil Saddam weg ist, aber ansonsten merken sie, dass sie jetzt eine andere Art von Unterdrückung haben. Demokratie verbreiten ist ja eine gute Sache – aber man muß doch Geschichte, Kultur, Traditionen eines Landes beachten, wohin man sie exportiert. Politik ohne Moral – das ist eine Einbahnstraße."







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